Günter ist tot
Der Tod von Günter Ernst-Basten traf uns völlig unvorbereitet und macht uns zutiefst betroffen. Mit ihm verlieren wir einen der großen Inspiratoren und engagierten Wegbereiter der Gemeindepsychiatrie in Schleswig-Holstein. Mit tiefer Menschlichkeit, großem Sachverstande, Weisheit und kommunikativer Stärke setzte er sich tatkräftig für die Belange psychisch erkrankter Menschen und deren Angehörige ein. Die sozialpsychiatrische Landschaft in Schleswig-Holstein wäre ohne sein Wirken um ein Vielfaches ärmer!
Günter Ernst-Basten war auch Gründungsmitglied des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e. V. (DGSP-SH) und langjähriges Mitglied des Vorstandes.
Wir verlieren mit ihm einen liebenswerten Menschen, Freund und Mentor.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Ex-In Fachtag der DGSP am 25. Sept. in NMS
Das EX-IN-Projektteam der DGSP-SH lädt Sie herzlich ein.
Wir möchten am EX-IN Fachtag von unserer Arbeit und dem Stand der EX-IN Bewegung in Schleswig-Holstein berichten.
Peer Support Ansätze haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die positiven Effekte durch
die Einbeziehung von Genesungsbegleiter:innen in die psychiatrische Versorgung können nachgewiesen werden:
˃ Förderung von Recoveryprozessen
˃ Empowerment
˃ Selbstwirksamkeit
˃ Hoffnung
˃ Lebensqualität
Peer Support ermöglicht die Umsetzung der Leitlinien der WHO in der psychiatrischen Versorgung:
Personenzentrierung, Menschenrechtsbasierung und Recoveryorientierung.
8. EX-IN Kurs für 2025 geplant
Das EX-IN Projekt in der DGSP-SH
Die Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie- Landesverband Schleswig-Holstein e.V. (DGSP-SH) hat 2010 begonnen, EX-IN Kurse zu veranstalten und Psychiatrie-Erfahrene und Krisen-Erfahrene für die Peerarbeit zu qualifizieren. Die Kurse orientieren sich an dem von EX-IN Deutschland e.V. vorgegebenen Curriculum.
Bis heute sind sechs Kurse durchlaufen, derzeit läuft der 7. EX-IN Kurs und der 8. EX-IN Kurs ist in Vorbereitung. Die Kurse finden in Neumünster im Kiek In statt.
Damit die Absolventinnen und Absolventen im Austausch bleiben, Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung haben und gemeinsam Peerbeteiligung und Peerarbeit weiterentwickeln können, sind über die Durchführung der Kurse hinaus Angebote entwickelt worden. Diese Angebote stellen zusammen mit den EX-IN Kursen das EX-IN Projekt in der DGSP dar. Es folgen die Angebote des Projektes:
EX-IN Kurse
Qualifizierung Psychiatrie-Erfahrener, Krisenerfahrener zu Genesungsbegleiter:innen. Die Kurse umfassen 12 dreitägige Module sowie Praktika, Erstellung eines Portfolios und einer Abschlusspräsentation. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Gesundheit und Wohlbefinden, Empowerment, Recovery, Fürsprache, Beraten, begleiten und unterstützen. Nach erfolgreicher Teilnahme erhält der/dieTeilnehmer:in ein Zertifikat als Genesungsbegleiter:in.
EX-IN ler:innen bieten Begleitung und Einzelberatung für die Durchführung der Praktika und der Erstellung der Portfolios an.
EX-IN Austauschtreffen
An den Austauschtreffen nehmen Absolvent:innen und Teilnehmer:innen der EX-IN Kurse teil. Austauschtreffen dienen dem Erfahrungsaustausch, dem fortlaufenden Informationsaustausch, der gegenseitigen Unterstützung und der Interessenvertretung.
Sie finden dreimal im Jahr statt.
Happy Hour
Die Happy Hour ist ein monatliches Onlinetreffen für Absolvent:innen und Teilnehmer:innen der EX-IN Kurse Da es noch nicht in allen Regionen aktive Regionalgruppen gibt, wird die Happy Hour das Austauschtreffen und die Regionalgruppen ergänzen. Die Happy Hour bietet monatlich Raum und Zeit für gegenseitigen regelmäßigen Austausch.
EX-IN Netzwerktreffen
Am Netzwerktreffen nehmen neben den Teilnehmer:innen und Absolvent:innen der Kurse, Vertreter:innen von Leistungsträgern und Leistungserbringern teil. Die Netzwerktreffen sind offen für alle Interessierten aus Behandlung, Eingliederungshilfe, Rehabilitation, Pflege, öffentlichen Gesundheitswesen und Selbsthilfe. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu den Praktika und der Beschäftigung von Gesnuseungsbegleiter:innen. Netzwerktreffen finden dreimal im Jahr statt.
EX-IN Regionalgruppen
In Schleswig und Kiel gibt es Regionalgruppen. In weiteren Orten sind sie im Aufbau. Sie dienen dem regionalen Erfahrungsaustausch, der gegenseitigen Unterstützung und der regionalen Interessenvertretung.
Fortbildungen
Es werden regelmäßig Fortbildungen zu Themen wie z.B. Recovery, Aufbau von Recovery-Gruppen, Moderation von Gruppen, Selbstbestimmung und Teilhabe angeboten. Die Fortbildungen richten sich an Psychiatrie- und Krisen-Erfahrene und Mitarbeiter:innen von Leistungserbringern und -trägern.
Ab 2025 wollen wir auch Refresher-Kurse für EX-IN Absolvent:innen anbieten.
Supervision
Wir bieten Genesungsbegleiter:innen , die in Einrichtungen, Diensten und Behörden tätig sind Supervision an. Sie findet Online und in Präsenz statt.
EX-IN Newsletter
Es erscheint regelmäßig ein Newsletter, der über die neuen Entwicklungen zu EX-IN allgemein und zum Projekt informiert.
Das gesamte EX-IN Projekt wird von einer Projektgruppe, die aus der Projektleitung, den EX-IN Trainerinnen und EX-IN Absolvent:innen besteht, gestaltet. Die DGSP-SH trägt die Verantwortung für das Projekt.
Wir arbeiten mit der Selbsthilfe und insbesondere mit der Aktionsgemeinschaft Handlungsplan – Netzwerk SH e.V. zusammen.
Wenn sich für Sie Fragen ergeben, rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail. Sie erreichen uns:
Fortbildungsbüro der DGSP-SH
fortbildungsbuero@dgsp-sh.de
Christel Achberger, Projektleitung
chrisachberger@magdahaus.de
Zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes
Ein Zwischenruf
- Vorbemerkung
Das 2016 verabschiedete und in seinem wichtigsten Teil 2020 in Kraft getretene
Bundesteilhabegesetz bzw. nun das SGB IX ist von der Fachwelt und dem Menschen mit
Behinderungen ganz überwiegend in seinen Intentionen begrüßt worden. Allgemein herrschte die
Auffassung, dass nun in der Gesellschaft, der Sozialpolitik sowie der unterstützenden Leistungen
auf der Grundlage der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) ein
»Paradigmenwechsel« initiiert worden ist, der auf Selbstbestimmung, Inklusion und Teilhabe abzielt und den es zu unterstützen gilt.
Selten gab es einen derart breiten Konsens zwischen den Beteiligten.
Allerdings gibt es in der Umsetzung…